Einbau eines zweiten Kühlerlüfters - Schaltergesteuert (komplette Anleitung)

Material:

Leitungen:   ca. 5m 1 oder 1,5mm² Litze farbig

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    ca. 2m 1 oder 1,5mm² Litze schwarz

1 Relais  ( gleiches Modell wie für originalen Kühlerlüfter ! )

1 Relaissockel  ( meist im Sicherungs / Relaiskasten noch vorhanden )

ca.15 Kabelschuhe( Stecker ) :

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      • ( Es werden größtenteils besondere Exemplare benötigt: Es handelt sich um Kabelschuhe, die für den Einschub in Stecker oder Relaissockel vorgesehen sind und daher an der Unterseite eine zusätzliche Nase besitzen. Sie sind fast nur in Fachwerkstätten, Boschvertretung oder ähnlichem zu erhalten)

2 Kabelschuhe (Zunge) ( mit Nase wie oben beschrieben)

Eine 2fach Steckverbindung:

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      • ( Steckverbindung wie sie sich auch am originalen Lüfteranschluß befindet, d.h. Stecker, in den beidseitig Kabelschuhe bzw. Kabelschuhzunge eingesteckt werden . )

1 Lüftermotor

1Lüftermotorhalterung ( darauf achten das alle Schwingungsdämpfergummis vorhanden sind )

1Kippschalter  ( für Mittelkonsole, am besten einen originalen X 1/9 Schalter wie z.B. für Heckscheibenheizung )

1Kippschalterrahmen

div . U-Scheiben , Federringe , Muttern

Werkzeug:

verschiedene Schraubenzieher

Quetschzange für Kabelschuhe ( möglichst Profigerät )

Maulschlüssel oder kleiner Stecknuss - Satz

Niederspannungsprüfgerät ( oder besser ordentliches Multimeter )

Seitenschneider

Abisolierzange / scharfes Messer

 

Abeitsschutz und Hinweise:

Bitte lesen Sie sich vor Beginn der Arbeiten die Anleitung gründlich durch und versuchen Sie die Arbeitsschritte am beiliegenden Schaltplan und vor Ort am Fahrzeug nachzuvollziehen!

Vor Beginn aller Arbeiten muß die Freischaltung der gesamten Fahrzeugelektrik erfolgen. Entfernen Sie dazu einen eventuell vorhandenen Hauptschalter oder lösen Sie das Batteriekabel. Alle Leitungsenden werden vor ihrer Kabelbeschuhung ca 0,5 cm abisoliert. Achten Sie darauf das sie nicht die Hälfte alle kleinen Litzedrähtchen mit abtrennen. Wenn sie den Kabelschuh festgequetscht haben überprüfen sie dessen festen Sitz! Beim Anbringen von Steckern ist darauf zu achten das die Anschlüsse bestmöglichst isoliert werden um Kurzschlüsse durch Massekontakt zu vermeiden.

Vorbereitung:

Beginnen Sie in aller Ruhe und überprüfen erst einmal mit Hilfe eines Durchgangsprüfers oder Multimeters in welcher Stellung unser Kippschalter auf AUS steht. In der Stellung bauen Sie ihn später ein.

Öffnen Sie dann vorsichtig ein Verkleidungsteil (Schalterrahmen) bei den Schaltern in der Mittelkonsole.

Öffnen Sie den Sicherungskasten, Entfernen Sie die Relaisabdeckung und verschaffen Sie sich einen Überblick.

Nehmen Sie den neuen Relaissockel und probieren Sie schon mal wo er wie herum an die schon vorhandenen Sockel anzustecken geht (von oben reinschieben). Es sollte untendrunter noch ein wenig Platz für Kabel sein .Wenn Sie eine Anbaustelle ermittelt und ausprobiert haben nehmen Sie ihn zunächst wieder aus dem Sicherungskasten heraus.

Leitungsbau zur Mittelkonsole:

Schneiden Sie zwei Stück farbige Litze ab die lang genug sind um vom Relaissteckplatz bis in die Mittelkonsole zu reichen. Seien Sie dabei großzügig , schließlich werden die Leitungen ordentlich verlegt (am besten gleich machen) und nicht querfeldein gezogen . Die Leitungen erhalten die Bezeichnung L1 und L2.

L1 bekommt auf beiden Seiten einfache Kabelschuhe. In der Mittelkonsole stecken Sie die Leitung an den Kippschalter . Das L1-Ende im Sicherungskasten stecken Sie an Sicherungskontakt P.

(Sicherungskontakt P ist der dritte von rechts . Er sollte bisher keine Sicherung enthalten. Im weiteren Verlauf benötigen sie auch noch den Kontakt O. Die Bezeichnungen P und O sind nirgends aufgedruckt . Sie entstammen dem Kabelplan für den 1500 er Bj 79-82 . Für 1300 empfehle ich unverbindlich die Kontakte an Sicherung 15 (Kabelplan 1300) .Diese sind für Nebelscheinwerfer vorgesehen und die Sicherung dafür dürfte selbst bei vorhandenen NS am 1300 wohl kaum gleichzeitig mit Kühler und NS beansprucht werden . Bei späteren X , vor allem mit elekt. FH oder Klima / Einspritzung kann ich auf Grund mir nicht vorliegender Kabelpläne keine Aussage geben, im Zweifelsfall ist eine separate Kabelsicherung einzubauen)

L2 bekommt in der Mittelkonsole ebenfalls einen normalen Kabelschuh und wird an den Schalter gesteckt. Jetzt können Sie den Schalter in der Mittelkonsole wie vorgesehen befestigen. Das L2- Ende im Sicherungskasten bekommt einen der Kabelschuhe mit Nase (Stecker).

Leitungseinbau zum Kühler:

Nehmen Sie die verbleibenden Meter farbige Leitung und verlegen Sie sie vom Sicherungskasten an die Anschlußstelle des originalen Lüftermotors. Folgen Sie dabei am besten dem originalen Kabelbaum. Diese verlegte Leitung bekommt die Bezeichnung L3. Am kühlerseitigen Ende befestigen Sie ein Kabelschuh (Zunge mit Nase) - und im Sicherungskasten ein Kabelschuh (Stecker mit Nase).

Ein paar Zentimeter farbige Leitung ( ca. 10 cm ) werden vom verbleibenden Rest abgeschnitten und bekommen die Bezeichnung L4 Diese Leitung L4 erhält auf einer Seite einen normalen Kabelschuh (Stecker) mit dem es an Klemme O im Sicherungskasten angeschlossen wird . Auf der anderen Seite bekommt es einen Kabelschuh (Stecker mit Nase). Sollte jetzt noch farbige Leitung übrig sein können Sie sie wegpacken, sie wird nicht mehr benötigt.

Verlegen Sie auch gleich eine schwarze Masseleitung (L6), und zwar von der Lüfteranschlußstelle bis auf den großen Massesammelpunkt unter der Klappe am Scheinwerfermotor. Am kühlerseitigen Ende befestigen Sie einen Kabelschuh (Zunge mit Nase) und am anderen Ende (unter dem Klappscheinwerfer) einen normalen Kabelschuh (Stecker) welchen Sie gleich auf den großen Massesammelpunkt dort stecken ( wo sich alle schwarzen Kabel sammeln )

Jetzt sollten Sie ihren 2fach Stecker betrachten und mit dem vergleichen was sich als Anschluß am neuen Lüftermotor befindet. Im besten Fall haben Sie einen passenden Stecker besorgt. Im anderen Fall dürfen Sie den Stecker am Lüfter abschneiden und zwei Kabelschuhe (Stecker mit Nase) anbringen. Stecken Sie die Kabelschuhe in den Stecker bis sie fest eingerastet sind. Achten Sie auf die Kabelfarben : schwarz zu schwarz , und farbig zu farbig.

(Sie sollten es sich gut überlegen bevor Sie einen Kabelschuh mit Nase in einen Stecker oder Sockel schieben . Sie gehen nur sehr widerwillig wieder raus : man schiebt einen kleinen Schraubenzieher hinein und drückt die Nase runter wobei man gleichzeitig versucht die Leitung rauszuziehen. - nur Geduld , es geht .)

Dann können Sie den Lüfter mit Halterung neben den anderen montieren . Dazu werfen Sie vielleicht einen Blick auf den Originallüfter - und vergewissern sich welche Muttern, Unterlegscheiben und Ringe in welcher Reihenfolge zu montieren sind. Ist alles ordentlich festgezogen stecken Sie den Stecker zusammen und sind im vorderen Bereich fertig.

Leitungseinbau im Sicherungskasten:

Schneiden Sie nun 10 cm schwarze Leitung ab. Dieses Stück heißt L5 .

Setzen sie sich für die nachfolgende Arbeit zunächst mit ihrem Sicherungskasten auseinander: Schauen Sie sich die Leitungen an die im Sicherungskasten an den Nachbarsockel ihres geplanten Einbauortes führen . Eine davon wird schwarz sein und an einen 86 Kontakt führen. Diese Leitung entfernen Sie aus dem Nachbarsockel. Schneiden Sie den Kabelschuh kurz ab, verdrehen Sie das Ende etwas mit L5 und befestigen Sie einen neuen Kabelschuh (Stecker mit Nase). Stecken Sie dann den Stecker an seinen alten Steckplatz im Nachbarsockel . Am anderen Ende bekommt L5 einen Kabelschuh (Stecker mit Nase ).

(Dieses „ Anzapfen“ mag etwas unprofessionell anmuten. Dazu muß man wissen das im Sicherungskasten kein Masseanschlußpunkt vorhanden ist . Dieser befindet sich unter dem Amaturenbrett . Da aber jedes Relais über Kontakt 86 Masseverbindung benötigt wurde von Relais zu Relais die Masse „durchgeschlauft“ und nur eine Leitung über den Zigarettenanzünder zum Massepunkt gezogen . Unser „Anzapfen“ ist also völlig korrekt und integriert das Relais in das Schaltschema des X.)

Werfen Sie nun einen Blick in den Sicherungs bzw. Relaiskasten: Sie sollten 4 Leitungen erblicken die noch nicht angeschlossen sind. Es handelt sich um L2,L3,L4,L5 .Schauen Sie sich das Relais an: Vorzugsweise sieht es genauso aus wie alle anderen die dort stecken, Sie haben es also mit einem älteren Fiatrelais (Marke Bosch) zu tun. Aber keine Angst, es gehen auch andere. Auf dem Relais ist ein kleines Anschlußbild mit Zahlen drauf. Drehen wir das Relais herum finden wir die Nummern unten neben den Kontakten wieder. Es handelt sich um die Nummern 85 , 86 , 30 , 87 , 87a .

Und jetzt nicht durcheinander bringen: Das Relais paßt nur in einer Stellung in den Sockel . Stecken Sie es mal in den noch leeren Sockel und stellen Sie fest welche Kontaktnummer im Sockel wo ist . Am besten markieren . Und den Sockel immer nur von einer Seite betrachten (unten) .Wenn Sie mal von oben und mal von unten schauen kommt garantiert was durcheinander. Stecken Sie dann die Leitungen von unten in den Sockel ein, an allen Leitungsenden sollten sich Kabelschuhe (Stecker mit Nase befinden):

L2 (vom Schalter, farbig ) kommt an 85 .

L3 ( vom Lüfter , farbig ) kommt an 87 .

L4 ( von Sicherungskontakt O , farbig ) kommt an 30.

L5 ( von Kontakt 86, Nachbarrelais , schwarz) kommt an 86 .

Den Kontakt 87a können Sie ruhig ignorieren , er interessiert uns in dem Fall nicht .

( Klemme 85 und 86 stellen die Spannungsversorgung der Relaisspule dar . 85 ist die Zuleitung und 86 die Masseverbindung . Fließt über 85 ein Strom durch die Spule zieht das Relais an und stellt eine leitende Verbindung zwischen 30 und 87 her . Daher heißen 85 und 86 auch Steuerkontakte und 30 und 87 Arbeitskontakte )

Wenn Sie den Sockel an die anderen angesteckt haben sollte es das gewesen sein . Bitte vergessen Sie nicht die Sicherungen einzubauen : 8 A an Sicherungskontakt P (Schaltstromkreis) und 16 A an Sicherungskontakt O (Arbeitsstromkreis).

Funktionstüchtigkeit:

Bevor wir alles wegräumen und zumachen gibt es eine Funktionsprobe :

Ich empfehle ein stufenweise Verfahren .

Batterieverbindung wiederherstellen, Zündung ein. Es sollte sich nichts tun wenn der Schalter im AUS Zustand eingebaut wurde .Sicherungskasten im Auge behalten . Kurz ! Schalter betätigen . Was passierte ?

zuständige Sicherung noch drin ? Gut

Relais geklickt ? Besser

Wollte der Kühler anlaufen ? Genial - Lassen Sie ihn ein paar Minuten laufen und behalten sie den Sicherungskasten im Auge. Kleine Wölkchen sind kein gutes Zeichen und auch eigenartigen Gerüchen sollte man auf den Grund gehen .

Weiterführende Fehlersuche ist ein lustiges Kapitel bei Fahrzeugelektrik . Prüfen Sie stufenweise das Anliegen von Spannung gegen einen guten Massepunkt . Rechnen sie mit Rückspannungen über andere Verbraucher und ebensolchen Effekten bei Durchgansprüfung. Wenden sie sich im Notfall an einen Fachmann für Kfz - Elektrik. Er wird nur äußerst widerwillig an ihrem „ Privatpfusch“ arbeiten , aber seien sie nett zu ihm .

Ist der Einbau erfolgreich sollte zum Abschluß unbedingt noch die Drehrichtung des Lüfters überprüft werden. Der Lüfter muß die warme Luft aus dem Kühler nach hinten heraussaugen. Tauschen Sie gegebenfalls die Anschlüsse am Lüfter.

Obiges Anschlußverfahren beinhaltet meiner Meinung nach einige Vorteile . Auch beim laufen beider Lüfter ist die Belastung von Leitungen und Relais gering . Durch den Schaltereinbau (statt zweiter Thermoschalter) behält der Fahrer die Kontrolle über die Temperatur . Auf Grund der völlig separaten Verlegung ( Sicherung , Leitung ,Relais ) ist das funktionieren gewährleistet unabhängig davon wo die Steuerung des Originalkühler möglicherweise unterbrochen ist .

Viel Spaß mit dem X wünscht Sirko Pöhlmann

Danksagung

Mein spezieller Dank gilt Claas Kirchmann, der sich die Arbeit machte meine verworrenen Gedankengänge nachzuvollziehen, und dessen Hinweise eine wichtige inhaltliche Ergänzung darstellten.

Weiterhin danke ich Joachim „Dscho“ Bischoff, der den Erstentwurf der Anleitung im INSIDER veröffentlichte und damit Anlaß zu dieser strukturellen Überarbeitung gab.

Schaltplan Lüfteranschluss

Was tun wenn es nicht richtig blinkt ?

Dieses Thema ist beim X recht weitverbreitet und beschäftigtet mich 1 Jahr vor und 2 Jahre nach meiner Restauration. Das Problem: Die Blinkfrequenz ist extrem niedrig, und wenn Licht an ist oder man auf die Bremse tritt wird es noch schlechter. Die möglichen Ursachen:

Schlechte Kontaktverbindung an den Glühlampen zum Sockel, den Steckern am Sockel, im Sicherungskasten und den Massesteckern an der Karosse. Insbesondere wenn es auf einer Seite schneller blinkt als auf der anderen könnte hier der Fehler liegen.

Die Kontakte im Lenkstockschalter sind verschlissen. Kommt seltener vor. Das prüft man indem man sich aus dem Stromplan die Kabelfarben raussucht, den zuständigen Mehrfachsteckverbinder am Lenkstockschalter abzieht und mal brückt.

 Der Blinkgeber ist hin. Das ist eine sehr häufige Ursache. Grund ist der Einsatz von sogenannten “mechanischen Blinkgebern”, diese arbeiten Laststromabhängig und unterliegen einer merklichen Alterung. Betreffen dürfte dies vor allen die 1300er X und 1500er bis mindestens Bj 1982. Die Warnblinkanlage liefert ein wichtiges Indiz ob der Blinkgeber als Verursacher in Frage kommt. Ist die Blinkfrequenz bei Warnblinkanlage deutlich höher und ist die Anfälligkeit gegenüber zusätzlichen Verbrauchern geringer - dann sollte man sich mal dem Blinkgeber widmen. Er steckt als großer runder Zylinder rechts im Sicherungskasten. Getauscht werden sollte er am besten gleich gegen einen modernen elektronischen Blinkgeber aus einem Schlachtfahrzeug oder dem Zubehör. Aufpassen, es gibt verschiedene Ausführungen. Das ideale Ersatzmodell hat 4 Anschlüsse, 3 äußere die mit der Belegung des Steckers am X übereinstimmen und noch einem mittleren. Dieser wird einfach vorsichtig um 90° umgebogen so das er dem Stecker nicht im Weg ist. Dann legt man sich 10 cm schwarze Litze (1,5mm²) mit Steckverbindern von diesem Kontakt auf einen Massekontakt eines benachbarten (leeren) Relaissockels. Das wars, eigentlich sollte es jetzt fröhlich, schnell und ohne Nebeneffekte blinken. Es gibt übrigens noch einen weiteren wichtigen Vorteil der “neuen” elektronischen Blinkgeber. Sie beginnen mit der “EIN” Phase, während die originalen mit der “AUS” Phase beginnen. Dieses schnellere Ansprechen bedeutet besonders beim kurzen Anblinken und Spurwechseln ein Sicherheitsplus!

Schwierigkeiten mit dem Anlasser?

Ein Thema ohne Ende. Und mit den unglaublichsten Fehlersymptomen, möglichen Ursachen und Behebungsvarianten. Einige davon sind:

Ich drehe am Zündschlüssel und es tut sich überhaupt gar nix. Meine Batterie ist halbwegs ok. Es sind alle 3 Kabel am Anlasser dran. 

Der Fehler liegt irgendwo zwischen der zuständigen Sicherung, dem Zündschloß, der Leitung zum Anlasser und dem Magnetschalter am Anlasser. Schaltplan besorgen, durchmessen!

Ich drehe am Zündschlüssel und es macht hinten klick und sonst nix. (.....Manchmal macht es auch klick und der Anlasser dreht...). Meine Batterie ist ok. Es sind alle 3 Kabel am Anlasser dran. Meine Ladekontrollleuchte wird nicht nennnenswert dunkler nach dem Klick.

Mit 90% iger Wahrscheinlichkeit ist der Magnetschalter des Anlassers die Ursache. Davon wiederum liegt es zu 80% daran das die Kontakte inne am Magnetschalter wegekokelt sind. Dies kann durch öffnen des Magnetschalters und abschleifen der Kontakte behoben werden. Die restlichen 20% sind: Einrückmechanismus des Magnetschalters ist hin, oder verkeimt oder alles zusammen. Der Anlasser an sich kann noch gut sein, aber der Wechsel des Magnetschalters ist manchmal komlizierter als den eigentlichen Anlasser zu zerlegen.
Ich hatte auch schon einen “nagelneuen” AT-Anlasser der diese Symptome hatte. Manchmal helfen leichte Hamerschläge, aber am X kommt man schlecht ran. Mehrmaliges wiederholen des Startversuches hilft manchmal auch - nach dem 10 Klick rastet er plötzlich ein und der Anlasser dreht durch.
Oft wird der Einbau eines Starthilferelais empfohlen was dafür sorgt das “mehr” Saft am Magnetschalter bzw Anlasser ankommt. Das funktioniert zwar erst mal, behebt aber nicht die Fehlerursache.

Ich drehe am Zündschlüssel und es macht hinten klick und der Anlasser dreht durch. Aber nur ganz schwer und sehr langsam. Meine Batterie ist ganz sicher ok. Es sind alle 3 Kabel am Anlasser dran. Meine Ladekontrollleuchte wird deutlich dunkler beim orgeln.

Interessantes und häufiger auftretendes Phänomen mit völlig verschiedenen Lösungen. Ich hatte schon 2 Anlasser hintereinander mit dem Problem. Vermutlich gibt es zwei verschiedene Fehler die zu ähnlichen Symptomen führen. Variante1 - elektrisches Problem: mangelnde Masseverbindung zur Karosse (Masseband) oder kaputtes Anlasserkabel bzw Kontakte. Zur Prüfung besorgt man sich ein dickes Kabel ( ..zur Not 2 Starhilfekabel...) und zieht es direkt von der Batterie (+) auf den Anlasser. Wenns dann geht ist es das Anlasserkabel welches kaputt ist. Variante2 - mechanisches Problem: Einige Bekannte im X1/9 Forum schwören Stein und Bein das es an geringfügigen Montagefehlern beim Reinigen des Anlassers und dessen Zusammenbau liegt. Insbesondere den langen duchgehenden Schrauben.

Wenn der Motor kalt ist funktioniert der Anlasser problemlos. Wenn der Motor warm ist dreht er erst einige Male ganz langsam durch, zieht aber plötzlich schneller durch und der Motor springt an. Meine Batterie ist ganz sicher ok. Es sind alle 3 Kabel am Anlasser dran.

Wirklich lustig. Hatte ich vor meiner Restauration auch. Ach andere haben das Problem bereits geschildert. Bis jetzt ist mir die Ursache nicht bekannt. Möglicherweise eine Spielart von Variante2 - mechanisches Problem und / oder Kontaktkokel am Magnetschalter.

Wenn ich anlasse dreht zwar der Anlasser schnell durch, aber der Motor wird nicht mit angetrieben.

...erklär ich später....

 

Weitere Erfahrungen zum Thema Anlasser die Hilfreich sein können:

Wenn ein Analsser mal alt wird, entsteht Abrieb in der vorderen Messinghülse. Verharzt dann auch noch das Fett, welches vor Urzeiten zwischen Ritzel und Hülse auf die Welle geschmiert wurde, gibt es da ganz schön große Widerstande; einmal beim Ausfahren des Ritzels und einmal beim Drehen des Rotors.
Abhilfe:
Mit Waschbenzin das alte, ranzige und verharzte Fett entfernen, kleines bisschen Öl an die Hülse und mit Molykote ein bisschen einfetten. Aber nicht zu viel, nicht weit entfernt sitzt die Kupplung!

einfache Funktionsprobe von Magnetschalter und Anlasser - ohne Belastung:
 Du kannst den Anlasser auf der Werkbank checken. Batterie nehmen. Plus an Plusschraube am Anlasser, Masse ans Gehäuse und dann mit einem Schraubenzieher (gute Isolierung), den Steckkontakt am Anlasser mit dem Pluspol überbrücken. Dann müßte er laufen. Damit läßt sich schon mal rausbekommen obs der Magnetschalter überhaupt noch tut und das Ritzel ausrückt.

Danksagung:

Einen Teil der Anlasser Tipps habe ich an verschiedenen Stellen aus dem X1/9 Forum entnommen. All jenen die dort gepostet haben möchte ich für ihre Hilfe und Hinweise danken. Ich hoffe es verübelt mir keiner das ich nicht jeden einzelnen Poster gefragt habe..Einer alleine kann gar nicht so viele kaputte Anlasser haben um das zu lernen :-)