SINGCO war der Handelsname einer Im-und Exportfirma in Hamburg, der Singh & Co m.b.H. . Deren Geschäftsfeld lag überwiegend bei Beleuchtungsartikeln und dem Exportgeschäft mit Indien, wie der Name schon vermuten lässt. Die Produkte wurden dort unter dem eigenen Handelsnamen vertrieben.

 

Angemeldet waren zwei Laternenmodelle, wobei sich diese über die Produktionszeit auch noch unterschieden.  Es kann nicht endgültig geklärt werden ob die Unterschiede auf fertigungstechnische Änderungen oder den Einkauf von verschiedenen Herstellern zurückzuführen ist.

Zenker .... noch nie gehört ? Sie werden sich gleich wundern wenn sie weiter lesen. 

 

1885 gründete Wenzel Zenker das Unternehmen in Beierfeld mit seinem Bruder als  "Brüder Zenker". Die Firma W. Zenker  wurde dann am 26. Juni 1903 in Schwarzenberg am Königlich Sächsischen Amtsgericht in das Handelsregister eingetragen. Als Geschäftsbetrieb wurde die Fabrikation von Weißblechwaren vermerkt. In der weiteren Betriebsgeschichte wurde das Unternehmen von Hermann Zenker geführt. 1948 verließ man die russische Besatzungszone. Julius Zenker ging nach Aichach bei Augsburg, und dort sitzt das Unternehmen noch heute. Der Markenname existiert ebenfalls bis heute, und zwar sind sie bekannt für ihre Backformen! Heute gehört die Markenfirma zu Fackelmann.

 

Wenzel Zenker fertigte Anfang der 1920 Jahre Sturmlaternen. In Sammlerkreisen ein wenig bekannt ist das Modell "Feuerschiff". Das Modell hatten eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der ersten Nierschen 252 um 1919.  Darüber hinaus gab es bisher keinen bekannten Nachweis. Diese SINGCO könnte eventuell aus seiner Fertigung stammen.

 

 

Max Hänel fertigte ebenfalls Sturmlaternen. Eins seiner Exemplare war fast sicher die Basis für ein SINGCO 555 Modell, aber ob alle SINGCOs aus seiner Fertigung stammen bleibt offen.

 

 

SINGCO 555

 

Dieses Modell zog zwei lange Nachmittage an Recherche zur Eingrenzung des tatsächlichen Herstellers nach sich.

 

Die Markung SINGCO findet sich am Glas, zusätzlich ist die Brennerkappe mit SINGCO 555 geprägt.

Gott sei Dank muss man sagen, denn Anfangs gab es erhebliche Zweifel ob Glas und Laterne überhaupt zusammen gehören. Der Kamin steht schließlich gut 5mm zu hoch durch das Glas.

SINGCO war keine Marke von Zenker selbst, sondern ab 1929 eingetragene Marke des Im- und Exportunternehmens SINGH & Co. Diese registrierten 1929 die Bezeichnung SINGCO 555.

Wir haben es also mit einer Laterne mit Kundenlabelung für den indischen Markt zu tun. Wieso die hier in Deutschland auftaucht bleibt ein Geheimnis....

 

Danke für die Rechercheunterstützung an J.W.

 

Hersteller: W Zenker, Beierfeld

Vertrieb: SING In -und Export

Baujahr: ca. 1929-35.

 

In Sammlung seit: 2020